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Deckblatt, Bewerbungsfoto, Lebenslauf
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Deckblatt, Bewerbungsfoto, Lebenslauf

1. Deckblatt

Zu einer professionellen Bewerbung gehört ein persönliches Deckblatt. Dadurch erhält Ihre Bewerbung eine besondere Note und wirkt als Gesamtpaket. Das Deckblatt gehört hinter das Anschreiben und ist damit die erste Seite in Ihrer Bewerbungsmappe. Sie können die Aufmerksamkeit des Personalchefs erzeugen, indem Sie diese Seite optisch und ansprechend gestalten. Platzieren Sie hier den Titel der Position, um die Sie sich bewerben, sowie Ihre Kontaktdaten und ggf. das Bewerbungsfoto. Bei Schriftart, Schriftgröße und Textanordnung haben Sie freie Hand. Achten Sie aber darauf, nicht zu viele Schriftarten einzusetzen. Anlagen können Sie hier einzeln aufführen, z.B. wenn den Unterlagen mehrere Zeugnisse beigefügt werden. Bewerbungsschreiben und Bewerbungsfoto sind keine Anlagen und werden daher nicht aufgeführt.

2. Bewerbungsfoto

Lassen Sie Ihr Foto von einem Fotografen anfertigen. Die Qualität des Lichtbildes kann von ausschlaggebender Bedeutung für die Wirkung Ihrer Bewerbung sein. Farbfotos und schwarz-weiß-Fotos können gleichermaßen in einer Bewerbung versendet werden. Sie sollten dies allerdings von Ihrer Wirkung auf Farbfotos bzw. s/w-Fotos abhängig machen. Wichtig ist, dass Sie vorteilhaft erscheinen, d.h. Sie vermitteln eine positive Grundhaltung und eine überzeugende Ausstrahlung. Das Anfertigen guter Bewerbungsfotos kann bis zu 45 Minuten dauern. Darauf sollten Sie sich einstellen. Hier einige Tipps:

 

Bewerbungsfoto in der Größe von ca. 5x7 cm, besser etwas größer.

  • Achten Sie auf einen angemessenen Hintergrund und die Wahl Ihrer Kleidung. Passt die Kleidung zur Stelle, fühlen Sie sich wohl, wirken Sie damit auf dem Foto natürlich und würden Sie damit auch zum Vorstellungsgespräch gehen. Die Farben Ihrer Kleidung sollten Ihren Hauttyp unterstreichen. Mit farblichen Kontrasten kann man viel erreichen. Experimentieren Sie mit Ihrer Kleidung. Am besten, Sie nehmen mehrere Stücke zum Fototermin mit. Der Fotograf wird Sie in der Kleiderfrage auch gern beraten. Frauen können z.B. Bluse, Jackett und Tuch kombinieren. Für Männer sind Hemd, Krawatte und Sakko ein Muss. Auch Schmuck verändert den Eindruck, aber aufpassen, weniger ist mehr. Das Make-up sollte eher dezent und angemessen sein. Vermeiden Sie müde Augen, hängende Schultern und eine verkrampfte Miene. Falls Sie Brillenträgerin sind, verkaufen Sie sich auch so auf dem Foto.

  • Lassen Sie sich das Foto als jpg-Datei auf CD brennen. Dann können Sie es für die Online-Bewerbung nutzen.  

  • Das Foto können Sie auf das Deckblatt oder rechts oben in den Lebenslauf  kleben. Vermerken Sie auf der Rückseite des Fotos Ihren Namen, für den Fall, dass es sich von der Bewerbung löst.  

  • Verwenden Sie keine billigen Automatenbilder oder Urlaubsfotos.   

  • Achten Sie beim scannen von Bewerbungsfotos auf gute Qualität. Grünstich oder Streifenmuster sind nicht akzeptabel. 

  • Versenden Sie auf Ihrer Bewerbung nur aktuelle Fotos, peinlich wäre, man würde Sie bei einem persönlichen Kontakt nicht wiedererkennen. (kurze Haare, lange Haare?)  

  

Nach dem AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) ist das Bewerbungsfoto nicht zwingend vorgeschrieben. Sie können aber die Angaben machen, wenn Sie es möchten. Die Unternehmen sehen es gern. Mehr zum AGG unter www.arbeitsagentur.de - Startseite -> Bürgerinnen & Bürger. Geben Sie als Suchbegriff "AGG" ein. 

3. Lebenslauf 
Ein weiterer wichtiger Baustein für Ihre Bewerbung.  Die Funktion des Lebenslaufes ist es, die Personalerin über Ihren beruflichen Werdegang und Ihre fachlichen Kompetenzen zu informieren. Die Personalerin soll Sie so zusagen "kennenlernen".  Haben Sie Lücken im persönlichen und beruflichen Werdegang, dann sollten Sie diese erklären können.

Wenn das Anschreiben doe Vorderseite Ihrer Visitenkarte ist, dann ist der Lebenslauf die Rückseite und mindestens genau so wichtig wie das Anschreiben. Der Lebenslauf muss klar gegliedert sein, um dem Personalchef oder Personalmitarbeiter einen schnellen Überblick zu ermöglichen. Das Wesentliche muss übersichtlich und in der richtigen Reihenfolge dargestellt werden. Sie sollten keine Lücken aufkommen lassen. Der Umfang kann sich bis auf max. zwei Seiten erstrecken. Schneiden Sie den Lebenslauf auf das jeweilige Unternehmen und die Tätigkeit zu. Es geht darum, Ihr Qualifikationsprofil überzeugend darzustellen. Setzen Sie Schwerpunkte, um so auf berufliche Kompetenzen hinzuweisen. Einen pauschalen Lebenslauf für alle Stellenbesetzungsverfahren gibt es nicht!


3.1 Was gehört in einen Lebenslauf?  

  • Persönliche Daten
  • Schulbildung 
  • Berufsausbildung 
  • Wehrdienst, Bundesfreiwilligendienst oder freiwilliges, soziales, kulturelles oder ökologisches Jahr  
  • Betreuungs- und Erziehungszeiten
  • Berufspraxis
  • Weiterbildung
  • Besondere Kenntnisse
  • Ort, Datum, Unterschrift
  • Ansprechendes Foto, falls nicht schon auf Deckblatt angebracht  

Detaillierte Inhaltsangaben

Beachten Sie bitte, dass die folgende Tabelle nicht formgercht ist. Ein Beispiel für einen möglichen tabellarischen Lebenslauf finden Sie in der PDF-Datei. 

Persönliche Daten

Name, Vorname, Titel/Diplomgrad
Musterstraße 18
095570 Musterstadt
Telefon: ...
E-Mail: ...
Geburtsdatum, Geburtsort
Bei Ausländern ist zusätzlich das Land anzugeben.
Staatsangehörigkeit. - Nur angeben, wenn sich die Staatsangehörigkeit nicht aus dem Namen ableiten lässt.
Familienstand: ledig/unverheiratet/..., Anzahl der Kinder und Alter - nur wenn diese noch im Haushalt leben
Informationen über Parteizugehörigkeit oder zu Ihrer Konfession sind nur dann sinnvoll, wenn Sie sich in entsprechenden Bereichen bewerben.

Schulische Ausbildung
Monat/Jahr

Am besten Sie beschreiben die Zeiträume in Monat und Jahr. Beispiel: 05/1990 - 07/2000
Name, Ort und Typ der Schule mit Abschluss. Die Abschlussnote kann in Klammern angegeben werden. Beispiel: Goethe Gymnasium in Burgstädt, Abschluss: Abitur (2,0)

Die Notenangabe ist für die Bewerbung auf Stellenangebote oder Praktikumsplätze nicht zwingend erforderlich und sollte im Regelfall nur nach Aufforderung erfolgen. Bei der Bewerbung um einen Studien- bzw. , Ausbildungsplatz ist das Angeben der Abschlussnote in der Regel notwendig.

Berufliche Ausbildung
Monat/Jahr
Unternehmen mit evtl. Ausbildungsort, Art der Ausbildung, Abschluss 

Grundwehrdienst/Freiwilligendienst
Monat/Jahr
 

Unternehmen
Gehen Sie hier besonders auf die Tätigkeitsbereiche und Einsatzgebiete ein.

Studium
Monat/Jahr


Name der Fachhochschule bzw. Universität
Studiengang/-fach, Vertiefungsrichtung, Abschluss mit (Note- ist nicht zwingend vorgeschrieben, auch hier gilt, für welche Stelle bewerbe ich mich!) 
evt. Thema der Arbeit und Promotion
Praktika - Unternehmen, Ort und Tätigkeitsbereich
Beruflicher Werdegang
Monat/Jahr

Unternehmen, Ort sowie eine kurze Darstellung der Aufgabenbereiche. Heben Sie Tätigkeiten hervor, die für die angestrebte Stelle relevant sind.
Qualifizierungen, Seminare - Art und Abschluss
Zeiten der Jobsuche
befristete Beschäftigung
geringfügige Beschäftigung
Auslandseinsätze mit Wissensvermittlung, Sammlung von Berufserfahrung, Arbeiten in der EU - Saisonbeschäftigung usw.

Interessen und Hobbys
Angaben von Hobbys, die für die Stelle relevant sind.
Vermeiden Sie Risikosportarten, wie z.B. Fallschirmspringen o.ä.
Sonstiges
Hier können Sie etwas beschreiben, was unter keinen anderen Gliederungspunkt fällt.

Ort, Datum, Unterschrift
Mit Ihrer Unterschrift zeichnen Sie für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Unterschreiben Sie leserlich mit Vor- und Zuname und wenn möglich mit blauer Tinte, analog Anschreiben. Eine Grußformel gehört nicht unter den Lebenslauf! Aber prüfen Sie; Datum des Anschreibens und Datum des Lebenslaufes müssen übereinstimmen. 

 

 

Hinweis: Verwenden Sie für nachgewiesene Abschlüsse und Befähigungen nur Zeugniskopien und keine Originale.  

3.2 Form eines Lebenslaufs

In den meisten Fällen erwarten Arbeitgeber einen tabellarischen, gedruckten Lebenslauf mit Computer oder Schreibmaschine geschrieben. Der Lebenslauf soll eine lückenlose Übersicht Ihres bisherigen Ausbildungs- und Berufsweges abbilden. Heben Sie alles hervor, was auf die angestrebte Stelle passt, indem Sie unterschiedliche Tätigkeitsfelder aufführen.

1. Die häufigste Form ist die "chronologische Anordnung". Die Entwicklung von der Vergangenheit bis zum gegenwärtigen
    Zeitpunkt wird im Lebenslauf nachgezeichnet. Diese Form eignet sich besonders gut, wenn Sie noch nicht so viel
    Berufserfahrung vorzeigen können.

2. Eine weitere Form ist der "amerikanische Lebenslauf". Ausgehend von der jetzigen beruflichen Situation beschreibt man
    rückwärtsgehend die berufliche Entwicklung bis zur Schule.
Diese Variante, die häufig im englischen Raum Anwendung findet
    setzt sich in Deutschland immer mehr durch. Der Vorteil diese Fassung liegt darin, dass der Leser Informationen zur 
    aktuellen Tätigkeit nicht erst am Ende des Lebenslaufes liest. Z
uerst werden Oberbegriffe gebildet (Berufspraxis,
    Berufsausbildung und Schulbildung), innerhalb dieser Gruppen werden die Zeiten vom aktuellsten Stand rückwärts aufgeführt.

Eine andere Variante ist der ausführliche Lebenslauf. Er wird handgeschrieben und in Absatzform gestaltet. Diese Form wird eher selten von Unternehmen gewünscht. Hier geht es um ausformulierte Texte. Man schreibt also einen Aufsatz über die bisherigen beruflichen Lebenssituationen. Dadurch kann der Personalchef die sprachlichen Fähigkeiten eines Bewerbers weiter kennen lernen.

Einige Unternehmen verlangen auch einen handschriftlichen, tabellarischen oder ausführlichen Lebenslauf. In diesen Fällen wird oft ein grafologisches Gutachten erstellt, sofern die Stelle mit einem  hohen Maß an Verantwortung verbunden ist oder die Lesbarkeit der Schrift möglicherweise für die berufliche Tätigkeit im Vordergrund steht. Sofern ein Unternehmen einen handschriftlichen Lebenslauf verlangt, sollten Sie zusätzlich einen
tabellarischen Lebenslauf beifügen. So kann sich der Personalchef schnell einen Überblick über Ihren beruflichen Werdegang verschaffen.

4. Tipps zur Formalia und zu den Lücken im Lebenslauf

  • Bewerben Sie sich um eine kaufmännische Tätigkeit, sollten Sie alles Wichtige aus Ihrem Leben erwähnen, was mit Bürotätigkeiten zu tun hat. Auch dazu passende Hobbys sollten Sie erwähnen.
  • Passive Aussagen wie „arbeitslos“, "ABM" oder "AGH" sollten Sie vermeiden. Die Arbeitslosigkeit sollte am besten aktiv mit „arbeitsuchend“ oder "aktive Arbeitsplatzsuche" beschrieben werden. ABM und AGH lassen sich als befristete Beschäftigung besser darstellen. Gehen Sie hier auf die Aufgaben mit ein.  
  • Auch die Hausfrauentätigkeit lässt sich besser mit „Führung des Haushaltes/Erziehung des Kindes/Familienarbeit/Familienphase“ darstellen. Denken Sie daran, gerade in der Familienphase entwickeln Sie viele Kompetenzen, die Sie später im Beruf nutzen können.
  • Längere Unterbrechungszeiten sind grundsätzlich zu erwähnen. Jedoch sollten Sie auf eine aktive Aussage achten. Zum Beispiel sollten Zeiten der intensiven Bemühungen zur Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit, eine berufsbezogene Fortbildung oder ein längerer Sprachaufenthalt im Ausland auch als solche im Lebenslauf erkennbar sein.
  • Der Lebenslauf endet mit der Aufführung von Ort und Datum. Vergessen Sie nicht die Unterschrift.
  • Bleiben Sie bei der Wahrheit. Zu dick aufgetragen kann nach hinten los gehen. Personalchefs haben einen geübten Blick dafür, geschönte Angaben zu erkennen. Bleiben Sie dennoch selbstbewusst, schließlich wollen Sie die Personalerin von sich überzeugen.

letzte Änderung: 01.06.2012